Natürlich gibt es zahlreiche Investmentstrategien, nach denen man sich ausrichten könnte. Dazu gibt auch immer einen oder mehrere “Finanz-Propheten”, die on- und offline Überzeugungsarbeit leisten, dass ihre Strategie die einzig Wahre ist. 🦄
Ähnliches Verhalten legen Fitness-Influencer an den Tag, wenn sie dir die neue ultimative Diät verkaufen wollen: Low-Carb, No-Carb, No-Fat, No-Food oder FDH (Friss die Hälfte). Einige sind davon gut, andere großer Quatsch. Die Effektivsten sind die, die sich auf das Wesentliche konzentrieren und langfristige Gewohnheiten einstellen. Gleiches gilt beim Thema Investment: die Buy & Hold-Strategie basiert auf erfolgserprobten Prinzipien der Börse.
Think, Buy & Hold – In der Reihenfolge
Die Buy & Hold-Strategie besagt, dass ein kluger Investor seine Wertpapierkäufe (idealerweise Indexfonds) bewusst auswählt (Think), diese kauft (Buy) und langfristig halten wird (Hold). Langfristig bedeutet, dass er sie mehr als 10, besser 15, 20 oder sogar 25 Jahre nicht wieder verkauft. Dadurch können sich zwischenzeitliche Marktschwankungen ausgleichen, der Zinseszins-Effekt seine Arbeit machen und du musst auch nicht jeden Tag in dein Depot gucken. Du hast dir ja am Anfang Gedanken über deine Investmentstrategie gemacht. Das erspart dir Stress. 🤔
Marktschwankungen – Gehören dazu, aber sei dir dem Risiko bewusst
Wenn du dein Geld in Wertpapiere (Fonds, Aktien) investierst, unterliegt dein Vermögen zwischenzeitlichen Marktschwankungen. Diese können positiv, also als Kurssteigerungen, oder negativ als Kursverluste auftreten. Im Gegensatz zum Daytrading, bei dem der Trader versucht aus den zwischenzeitlichen Kursentwicklungen Profit zu schlagen, setzt die Buy and Hold-Strategie auf langfristiges positives Marktwachstum. Deshalb macht man sich bei dieser Strategie breitgestreute Fonds zunutze, die Marktentwicklungen langfristig abbilden.
Indexfonds – Gesamtrisiko senken durch breite Streuung
Ganz allgemein: ein Wertpapierfonds ist eine Art Geldtopf, der in viele verschiedene Aktien oder Anleihen investiert. Die besten Fonds investieren in tausende Wertpapiere aus vielen Ländern und Branchen. Indexfonds bilden dabei den Index eines bestimmten Marktes ab. Zum Beispiel kauft ein Indexfonds, der den DAX (Index) darstellt, die Aktien der 30 größten börsennotierten Unternehmen aus Deutschland. Aktien, natürlich auch Deutsche, schwanken mitunter stark im Wert. Durch die Kombination von tausenden verschiedenen Aktien, gleichen sich Schwankungen teilweise aus. So wird das Gesamtrisiko gesenkt und man profitiert vom langfristigen Wirtschaftswachstum des Marktes/der Branche. So hat der DAX beispielsweise in den letzten 30 Jahren eine durchschnittliche Rendite von mehr als 9 % pro Jahr gebracht. Trotz starken Kurseinbrüchen, wie Beispielsweise zur Finanzkrise, die 2007 begann. 😮
Indexfonds sind oft günstiger als aktiv gemanagte Fonds. Ein weiteres Argument ist aber, dass der Anleger durch die Buy & Hold-Strategie weniger oft seine Wertpapiere verkauft und gegen andere ersetzt, also tradet. Für das Traden (Handeln) fallen nämlich Gebühren an. Beim Buy & Hold hält man seine Wertpapiere aber für mehrere Jahre. Das führt dazu, dass sich die Tradinggebühren minimieren, was sich positiv auf deine potentielle Rendite auswirkt. Weil weniger Kosten entstehen.
Investiert bleiben – Halt die Füße still
Wir sprachen ja schon über Marktschwankungen. Wenn man nach der Buy & Hold-Strategie investierst, lässt man sich nicht von der Kauf- oder Verkaufspanik anstecken, wenn die Kurse mal verrückt spielen. Das Verhalten könnte man auch als passiv oder antizyklisch beschreiben. Der Anleger lässt sein Geld langfristig im Markt und schiebst es nicht wild hin und her. Buy & Hold basiert auf der Efficient Market Strategie, die besagt, dass alle Informationen über den Markt schon in den Preisen (Aktienkursen) enthalten sind. Bedeutet, dass der Investor oder Fondsmanager, der sich stundenlang aktiv mit den Märkten, Kursen und Prognosen auseinandersetzt, keinen Vorteil gegenüber dem passiven Anleger hat. Ziemlich entspannt also. 😎
Keine Rendite ohne Risiko
Wer Rendite will, muss zwischenzeitliches Risiko eingehen. Das heißt, dass das Anlagevermögen phasenweise weniger Wert sein kann, als das, was der Anleger investiert hat. Merke dir: Je höher die mögliche Rendite, desto höher das Risiko. Bevor du investierst, empfehle ich dir, mit einem Finanzcoach zu reden, der dir hilft eine Finanzstrategie zu entwickeln, dir erklärt welche Fonds für dich in Frage kommen und dich unterstützt die Zusammenhänge zu verstehen. Es sollte auch nur ein Teil deines monatlichen Sparbetrags in Wertpapiere fließen. Dadurch stabilisiert du deine finanzielle Situation zusätzlich. Grundsätzlich gilt:
„Wer mit Aktien Geld verdienen will, macht dies nicht mit dem Kopf oder mit dem Bauch, sondern mit dem Hintern, indem er möglichst lange drauf sitzen bleibt.“ – alte Börsenweisheit
Erfolg durch Prinzipien
Egal in welchem Lebensbereich du dir ein Ziel setzt, erfolgreich bist du, wenn du dich an die grundlegenden Prinzipien hältst. Nehmen wir nochmal das Fitnessbeispiel: Wenn du Muskeln aufbauen willst, reichen die Grundübungen, also Klimmzüge, Liegestütze, Kniebeuge. Wichtig ist nur, dass du wenigstens 3x pro Woche trainierst und das über eine lange Zeit hinweg. Denn erst dann stellen sich die erwarteten Erfolge ein. Ebenso bei Investments: ein klarer Kopf, langfristige Anlagezeiten und breitgestreute Indexfonds sind essentiell. 🏋️