Bald ist Weihnachten und das bedeutet, neben Weihnachtsmärkten und “Last Christmas” auf Heavy Rotation, auch Weihnachtsgeschenke kaufen. Ich gehe davon aus, dass das Thema bei vielen mindestens genauso viel Bauchschmerzen, wie Vorfreude hervorrufen wird. Zumindest geht es mir so.
Die eigenen Weihnachtsgeschenke besorgen müssen
Bei mir in der Familie ist es aus praktischen Gründen so, dass man selbst den Großteil der Dinge besorgen muss, die man dann geschenkt bekommt. Das ist vielleicht etwas unromantisch, aber nachdem zu oft Dinge verschenkt wurden, die dann nicht angezogen/genutzt/gegessen wurden, hat sich das so eingebürgert. Ja, man kann auch Geld schenken, aber niemand will gerne Geld schenken (nur gerne welches bekommen 😉).
Meine Entscheidung zu weniger Dingen
Ich hab das dieses Jahr zum Anlass genommen, einmal zu hinterfragen, was ich denn wirklich brauche. Ich möchte bewusst auf Dinge verzichten, die nicht wirklich notwendig sind. Also den Minimalismus tatsächlich im Konsumverhalten umsetzen. Mir ist bewusst geworden, dass mich mehr Dinge nicht wirklich glücklich machen. Und ich weiß auch, dass Einkaufen oft nur kurzzeitig einen Dopaminstoß freisetzt, der dann direkt wieder verpufft. Das heißt aber nicht, dass ich davor gefeit bin, meine eigenen Vorsätze zu brechen. Unlängst beim letzten Einkauf passiert. 🙈
Die Versuchung von Angeboten
Ich brauchte ein Hemd. Es stehen ein paar Hochzeiten im nächsten Jahr an und da will ich halbwegs ordentlich aussehen. Ich bin also ins Geschäft, hab auch ein Hemd gefunden das passt – alles super.
Doch dann ist mir ein Anzug aufgefallen, der 50 % reduziert war! In blau – und ich mag blau. Naja, eigentlich hab ich schon ein Anzug in blau, aber der ist etwas älter und ich war mir nicht mehr sicher, ob der noch richtig passt…und sowieso, 50 % reduziert! 😱 Lieber jetzt kaufen, kann ja nicht schaden oder?
Obwohl mich eine innere Stimme daran erinnert hat, dass ich eigentlich keinen neuen Anzug brauche, konnte ich mich nicht richtig loseisen. Bin ein paar mal hin und her gelaufen, hab noch weitere Anzüge angeschaut und ihn am Ende anprobiert. Kann ja nicht schaden zu wissen, ob er passt. Hat er aber zum Glück nicht. Und das sage ich jetzt im Rückblick, wenn ich die Sache nüchtern betrachte.
4 Tipps gegen ungewollten Konsum
Aber genau das ist Krux: Die Sache nüchtern zu betrachten. Denn der Einzelhandel ist ja nicht dumm und wissen schon, wie sie mich dazu bringen, Dinge zu kaufen,die ich nicht will. Online gilt übrigens genau das Gleiche oder bei 0 % Finanzierungen.
Wie kann ich mich also in Zukunft davor schützen, mit einem Einkaufsziel aus dem Haus zu gehen und mit drei Einkaufstüten zurück zu kommen?
1. Mach dir eine klare Einkaufsliste 📝
Der erste Fehler war, dass ich zwar wusste, dass ich ein Hemd suche, allerdings die andere Dinge nicht wirklich ausgeschlossen habe. Ich hatte sogar davor schon erwägt, ob ich auch nach einem Anzug schauen sollte, wusste allerdings, dass das nicht wirklich nötig ist. Der Gedanke wurde dann natürlich von dem so sensationellen Angebot wieder angefacht.
Zusätzlich hab ich sogar nach dem Bezahlen nochmal eine Mütze anprobiert, obwohl ich eigentlich gar keine Mütze brauche! (Ich hab schon eine Lieblingsmütze.)
Also: Die Liste nur grob im Kopf haben, reicht nicht aus. Entweder vor dem Betreten des Geschäfts nochmal genau durchgehen oder sich tatsächlich auf dem Handy notieren.
2. Begib dich gar nicht erst in Versuchung 😯
Tatsächlich hatte ich schon die innere Stimme gehört, als ich Richtung Anzüge geschlendert bin: “Schau doch gar nicht erst. Du wolltest nur das Hemd. Das ist schlicht Zeitverschwendung.” Aber nein, ich bin trotzdem weiter spaziert und dann hab fast den ganzen Laden inspiziert. Wenn man schon einmal dabei ist, vergleicht man ja auch verschiedene Anzüge und schaut, ob es vielleicht noch andere Angebot gibt.
Am Ende hat man vor allem Zeit verschwendet, wenn nicht sogar Geld. Also lauf bewusster durch den Laden und vermeide in Dingen zu stöbern, die nicht auf deiner Liste stehen. Denn die Läden sind so konzipiert, dass du noch möglichst viel zusätzlich kaufst.
3. Beachte die 30-Minuten Regel ⌚
Darauf bin ich in einem extra Artikel schon einmal eingegangen. Vereinfacht gesagt, bedeutet das, dass du dir zwischen der Auswahl des Produkts und dem Kauf 30 Minuten Zeit lässt. Dadurch kannst du von der Sache nochmal etwas Abstand nehmen und kaufst nicht aus einem Gefühl heraus.
Dabei ist es nicht so wichtig, ob es tatsächlich 30 Minuten sind. 15 Minuten können auch reichen. Wichtig ist allein, dass du die Kaufentscheidung nüchterner betrachten kannst.
Bei größeren Anschaffungen solltest du dir natürlich wiederum mehr Zeit nehmen.
4. Hab deine Alternative im Hinterkopf 💭
Mein Problem war, dass mir eigentlich Geschenke besorgen musste. Das hat dann natürlich dazu geführt, dass nicht nur die wirklich nötigen Dinge, sondern auch die “ganz netten” Dinge in meinen Blick geraten sind. Denn wenn ich ehrlich bin, habe ich ja schon alles, was wirklich wichtig ist.
Hier hilft es, zu wissen, wofür man das Geld alternativ ausgeben kann. Zum Beispiel sind Bücher meiner Meinung nach immer eine gute Investition. Oder Dinge, die man Verkonsumieren kann. Zum Beispiel auch Whisky, der zusätzlich das Potenzial hat, eine ordentliche Rendite zu erwirtschaften.
Du kannst dich aber auch entscheiden, dass übrig gebliebene Budget zu Spenden. Sicher hast du Projekte, die dir auf dem Herzen liegen. Auch das kann helfen, nicht unnötig Geld auszugeben und Spenden ist gut und richtig.
Bewusster Einkaufen gehen
Versteh mich nicht falsch. Es ist gar nicht schlimm, Schnäppchen machen zu wollen. Wenn du zum Beispiel weißt, dass du etwas Neues brauchst, aber vielleicht nicht super dringend, kannst du dir ja auch den Vorsatz machen, nur Dinge ab einem bestimmten Preispunkt oder eben im Angebot zu kaufen. Was mir allerdings wichtig ist, ist Dinge nicht zu kaufen, die man nicht braucht. Denn das verschwendet nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Ressourcen.
In diesem Sinne, mach dir nicht so viel Stress in der Weihnachtszeit, sondern genieß sie lieber bewusst. 🎄